Yitshak Zaludkowski, so sein Geburtsname, wurde am 20. September 1914 in Stawiszyn in der Region Kalisz (Polen) in einer religiösen Familie geboren. Sowohl sein Vater als auch sein Unkel waren beide Kantoren, und als seine Familie 1919 nach Brüssel zog, begann er mit dem Gesangsstudium. 1936 kennenlernte er Josette Kon, die ihm manchmal am Klavier begleitete, und 1943 standesamtlich seine Frau in Lyon wurde. 1940, kurz nach der deutschen Invasion in Belgien, gang die Familie nach Frankreich ins Exil. Das Paar wohnte in Lyon bis September 1944.
Während des Krieges studierte er klassischer Gesang und sang als Solist in der Synagoge (1941) unter den Namen Jacques Chalude. Zu dieser Zeit kennenlernte er den Musikwissenschaftler und Komponist Léon Algazi. Während des Krieges unternahm er zahlreiche Tourneen und trat in verschiedenen Opernrollen auf. Nach Kriegsende ging Jacques Chalude nach Paris, wo er ab 1944 als Solist beim französischen Rundfunk tätig war. Im Jahr 1945 wurde sein erster Sohn geboren. In dieser Zeit wurde der Künstler auch zwei Jahre lang im Habibi-Club in Paris eingestellt, wo er jüdische Volkslieder vortrug. 1947 trat er dem Syndicat national des Artistes (nationale Künstlergewerkschaft) bei. Im Jahr 1952 wurde sein zweiter Sohn geboren. Ab diesem Zeitpunkt begleitete ihn seine Frau nicht mehr am Klavier. Er entschied sich für das traditionelle und religiöse Repertoire statt für die Oper. 1954 beantragte er seine Einbürgerung und nahm endgültig den Namen Chalude an.
Bis um 1975 trat Jacques Chalude als Kantor auf, nämlich in der Synagoge Notre-Dame-de-Nazareth. Er arbeitete auch mit Léon Algazi zusammen. Sein musikalisches Repertoire war von dem seines Vaters und seines Onkels sowie von Kantoren aus Polen inspiriert. 1976 kam es zu Meinungsverschiedenheiten mit dem Konsistorium und er gab sein Amt als Kantor auf. Er starb 1997 in Paris.
Die CD Musiques juives dans le Paris d’après-guerre – Elesdisc 1948-1953 bestellen.
In unserem Archiv über Ben Baruch nachsehen