Cheikh Raymond – Une histoire algérienne

Bertrand Dicale

First Editions, Paris, France, 2011, 293 S.

Raymond Leyris, alias Cheikh Raymond, trug einen französischen Namen, war Jude und sang auf Arabisch. Er wurde 1912 in Constantine geboren und war der unbestrittene Meister der arabisch-andalusischen Musik. In dieser Musikrichtung, die bis in die fernen Jahrhunderte der arabischen Pracht Andalusiens zurückreicht, erreichte er unübertroffene Höhen der Gelehrsamkeit und schöpferischen Kraft.

Am 22. Juni 1961 wurde Scheich Raymond auf einem Markt in seiner Heimatstadt durch einen Schuss in den Hinterkopf getötet. Seine Ermordung löste die Abwanderung der Juden aus Constantine aus. Nach seiner Ankunft in Frankreich machte sein Schüler Gaston Ghrenassia, der in seinem Orchester Gitarre spielte, unter dem Namen Enrico Macias Karriere als Chansonnier.

Anhand seiner Kindheit als Waise, seines Lebens als frommer Jude und arabischer Gelehrter ist dieses Buch ein Eintauchen in die verlorene Welt des algerischen Judentums. Zwischen sanfter Lebensweise, künstlerischer Strenge, religiösem Eifer und politischer Gewalt erzählt er uns nicht nur die Geschichte eines Landes, das es nicht mehr gibt, sondern auch die eines Landes, das hätte sein können…

Ergänzend zu diesem Buch hat Universal im November 2011 eine Anthologie mit Cheikh Raymonds Stücken aus den Jahren 1937 bis 1961 herausgebracht.

Cheikh Raymond (Cover und hinterer Umschlag).

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