Im Rahmen des Festivals der Jüdischen Kulturen 2014
Donnerstag, 12. Juni, 18:15 Uhr – Reservierung erforderlich
Das Hohelied, ein musikalischer Vortrag von Jacques Arnold, Kantor, Ehrenrabbiner und Hervé Roten, Musikwissenschaftler und Direktor des Europäischen Instituts für Jüdische Musik.
Diese Konferenz, die durch zahlreiche Ton- und Videobeispiele illustriert wird, ermöglicht es, die Bedeutung dieses Textes sowie seine Resonanz in den verschiedenen jüdischen Musiktraditionen, sowohl auf religiöser als auch auf weltlicher Ebene, zu entdecken. Eine musikalische Reise zwischen irdischer und göttlicher Liebe…
Das Hohelied, auf Hebräisch “chir hachirim”, ist eines der Bücher der Bibel. Nach jüdischer Tradition wird es am Ende des Sederzeremoniells in der Passah-Nacht und am Samstag während des Pessachfestes vorgelesen. Dieses lyrische Gedicht wird mit melodischen Akzenten aus der Tiefe des Zeitalters angestimmt. Dieses Liebeslied nimmt im biblischen Kanon einen Sonderplatz ein. Es ist eine romantisch-erotische Liebesgeschichte über zwei Liebende in Jerusalem, eine rührende Romanze über eine schmerzhafte Trennung und das Wiederfinden zweier Menschen, die sich lieben – oder ist es, wie manche behaupten, nur ein Traum? Warum gehört es dann zu den heilig inspirierten Büchern? Warum sollte es an Pessach gelesen werden, dem Zeitpunkt in der Geschichte, an dem die Kinder Israels von der Knechtschaft in Ägypten zu einem befreiten, spirituell erhabenen Volk werden? Rabbi Akiba, einer der Begründer des rabbinischen Judentums, der für seine Kenntnis der Geheimnisse der Tora bekannt war, ist der Ansicht, dass das Hohelied eine symbolische Erklärung der Liebe zwischen Gott und dem Volk Israel ist. Alle Schriften sind heilig und das Hohelied ist das Allerheiligste”, sagte er und deutete damit an, dass dieses rätselhafte Buch, das poetischste der Bibel, auf allegorische Weise Lehren von höchstem Wert verbirgt. Haben wir den Schlüssel dazu verloren? Vielleicht nicht!
Vom Europäischen Institut für jüdische Musik vorgeschlagenes Programm.
Donnerstag, 12. Juni, 18.15 Uhr
Bibliothèque historique de la Ville de Paris
24, rue Pavée, Paris 4e
5 euros // Informationen: 01 42 17 10 70
RESERVIERUNG ERFORDERLICH: www.festivaldesculturesjuives.org