Cuniot, Denis (1953)

Klezmer-Klavierspieler, Komponist, Märchenerzähler

Nach einer soliden klassischen Ausbildung führte Denis Cuniot gleichzeitig eine Karriere als Musiklehrer, als Leiter des Konservatoriums und als Klavierspieler im Bereich Jazz und improvisierter Musik.

Ab 1983, nach seiner freundschaftlichen und musikalischen Begegnung mit Nano Peylet (Klarinettenspieler der Gruppe Bratsch), wurde er zu einem der Hauptinitiatoren des Wiederauflebens und der Anerkennung der Klezmer-Musik in Frankreich.

In der Tat war es diese Begegnung zu den Klängen des Free Jazz, die Denis Cuniot die Offenbarung des Klezmers brachte.

Jiddisch ist die Muttersprache seiner Mutter, Bluma Mélélat, die 1929 in Warschau geboren wurde; Aufgrund ihres Integrations- und Gleichsetzungswunsches, der mit ihrer Notwendigkeit verbunden war, all ihren Schmerz zu distanzieren, insbesondere den des versteckten Kindes und den des Verschwindens des größten Teils ihrer Familie, hat sie sie ihm jedoch nicht weitergegeben. Man kann sich berechtigterweise fragen, ob es nicht gerade die fehlende Vermittlung der Muttersprache war, die Denis Cuniot dazu veranlasste, sich der Klezmer-Musik („Kli-Zemer“, wörtlich übersetzt Instrument des Gesangs, der Stimme) zuzuwenden, um diesen Mangel auszugleichen. Eine Musik, die das Jiddische hörbar macht, ohne es auszusprechen…

Hauptbeiträge zur Klezmer-Musik und zur jiddischen Musikkultur

1984 kreierte er mit Nano das Musikshow Notes de voyages, Voyages de notes (Reisenotizen, Notizenreisen) nach einem Märchen von Chelm: Als Schlemihl nach Warschau ging. Mit diesem Märchen entdeckte er das Genie der jiddischen Literatur und näherte sich mehreren Jiddisch-Lehrern, um davon die französische Übersetzung zu erlangen.

Nach der Aufnahme von 3 Alben im Rahmen des Duos Peylet-Cuniot: Musique des Klezmorim et de leurs descendantsMusique Klezmer d’hier et de demain und L’Amour des Niguns, nahm Denis Cuniot 1993 auch an die Aufnahme der Schallplatte Nano Peylet and friends teil, die mehrere Duos um Nano Peylet herum versammelt.

1995 gründete Denis Cuniot mit Philippe Briegh die Gruppe L’Orient Express Moving Schnorers, mit der er ihre erste Schallplatte aufnahm: Les lendemains de la veille, im Jahr 1996.

Nachdem er diese Gruppe 1998 verlassen hatte, schuf er Les rendez-vous au métro Saint Paul nach den Kurzgeschichten von Cyrille Fleischman, eine Solovorstellung, in der er sowohl als Erzähler als auch als Pianist auftritt.

Im Jahr 2000 gründete er mit dem jungen virtuosen Klarinettisten Yomguih (oder Yom) ein Duo und nahm die Platte The Golem on the Moon auf.

Erwähnenswert ist auch, dass er 2005 an der Entstehung der Fanfare Klezmer d’Île-de-France beteiligt war, die mehr als vierzig Amateur- und Berufsmusiker aus der Île-de-France vereint. Das Repertoire besteht aus Klezmer-Themen und jiddischen Liedern.

2007 erschien seine CD Confidentiel Klezmer, die sowohl von der Presse als auch von der breiten Öffentlichkeit anerkannt wurde.

Von 2008 bis 2011 nahm er am Projekt von Yom, New King of Klezmer Clarinet, teil.

Mit Bruno Girard gründete er 2008 das Duo YAT, Yiddish Atmospheric Touch, das sich dem jiddischen Lied widmet. Ihre erste CD Mir Geyen mit dem Lied Brooklyn by the sea von Mort Shuman in jiddischer Übersetzung erschien 2011.

Im Jahr 2012 veröffentlichte er seine zweite Soloplatte, Perpetuel Klezmer.

2013 gründete er mit David Konopnicki an den elektrischen Gitarren ein Duo, das aktuellen Komponisten der Klezmer-Musik, insbesondere amerikanischen und französischen Musikern, Tribut zollt.

2014, um sein 30-jähriges Engagement für die jiddische Kultur und die Klezmer-Musik zu feiern, bot er ein über 6-stündiges Konzert: Das Râga Klezmer mit einem Repertoire, das durch zwei Jahrhunderte Klezmer-Musik führte.

2016 erhielt er den Max-Cukierman-Preis für seinen Beitrag zur jiddischen Kultur.

2017 kreierte er anlässlich des 3. Galakonzerts des Institut Européen des Musiques Juives die Show Klezmer Trans’Africaine, die die afrikanische und die Klezmer-Musik einander näher brachte, die beide auf Tanz, Spiritualität und Trance basieren.

Webseite von Denis Cuniot

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