Von Patrick Berman abgeschriebene und übersetzte Notiz
Joseph Frankel wurde in Kiew, in der Ukraine, geboren. Nachdem er das Konservatorium in Kiew besuchte, wurde er Dirigent in der Armee des Zaren und nahm in dieser Funktion 1904 an einer Tournee durch die USA teil, bei der er das Militärorchester des 14. Regiments leitete.
Am Anfang der 1910er Jahren leitete er Theaterorchestern in New-York. Er war mit einem russischen Symphonieorchester auf Tournee durch Südamerika, als der Erste Weltkrieg ausbrach. Daraufhin nahm er die amerikanische Staatsbürgerschaft an und wurde Dirigent in der US-Armee.
Nach dem Krieg nahm er sowohl traditionelle Stücke als auch seine eigenen Kompositionen zeitgenössischer Musik auf, darunter den „Yiddishe Blues“.
Der „Yiddishe Blues“ ist ein Experiment von Joseph Frankel aus dem Jahr 1918. Das Stück ist eine Mischung von „Ragtime“-Sensibilität im synkopischen Rhythmus und in der Instrumentierung mit einer Klezmer-Melodielinie, die den Kantoralmodus „Mi Scheberach“ verwendet.
Ebenso sendete Oberleutnant Joseph Frankel, indem er seinen Dienstgrad als „Oberleutnant“ in der US-Armee seinem Namen hinzufügt, ein starkes Signal seiner Zugehörigkeit zur amerikanischen Nation, ohne jemals seine Zugehörigkeit zum jüdischen Volk zu verleugnen.
Heutzutage greifen viele Klezmer-Bands seine musikalische Hybridisierung auf.