Hören Sie sich die Playlist rund um Klezmermusik an
Das Wort Klezmer stammt aus der Zusammensetzung der hebräischen Wörter kli und zemer, die wortwörtlich zusammen « Werkzeuge (oder Instrumente) des Gesangs» bedeuten. Dieses Wort bezieht sich auf die Instrumentalmusik der Juden aus Mittel- und Osteuropa.
Ursprünglich handelt es sich um Instrumentalmusik, die hauptsächlich zur Begleitung von Hochzeitsfesten oder von fröhlichen religiösen Festlichkeiten gespielt wurde, zum Beispiel beim Purim Karnevalsfest, bei der Simchat-Torafeier (Simhat Torah) oder zur Einweihung einer neuen Synagoge.
Die zur Hochzeit bestellten Musiker waren dazu berufen, die Tänze zu beleben. Der Rhythmus passte sich der Dynamik der Tänzer und Musiker an und war daher oft unregelmäßig.
Eine große Vielfalt von Instrumenten werden von Klezmermusikern benutzt : Saiteninstrumente gehören dazu – insbesondere Geige – , Blasinstrumente (z.B. Klarinette und Flöte) sowie einige Schlaginstrumente (z.B. Becken und Trommel). Ab Ende des 19. Jahrhunderts hat sich dieses Instrumentarium übrigens deutlich verändert.
Klezmermusik wurde durch ihre geographische und kulturelle Umgebung tief geprägt und greift also auf äußerst verschiedenene musikalische Einflüsse zurück: Volksmusik aus Rumänien, Russland, Polen, der Ukraine, Litauen, Ungarn, Griechenland, dem Osmanischen Reich (mit türkischen bzw. arabischen Einflüssen) und vor allem Zigeunermusik. Vom Chassidismus hat sie Freude, Inbrunst und vor allem die Niggunim übernommen, jene auf Lautmalerei basierten onomatopoetischen Melodien, die man leicht wiederholen und sich leicht merken kann.
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Radiosendung Klezmermusik von gestern und heute – von Hervé Roten moderiert – hören