La source de vie : Au temps des Trouvères [Zur Zeit der Trouvères]

FRANCE 2 TELEVISION – Sonntag, den 15. Februar 2015

Eine Sendung von Josy Eisenberg. Regie: Pascale Kenigsberg-Cahen, mit Unterstützung der Stiftung Od Yossef Haï. Vorstellung eines Ausschnitts aus dem Konzert „Juifs et trouvères“ („Juden und Trouvères“), vom Ensemble Alla francesca am 20. Juli 2014 in Paris aufgeführt. Mit Beteiligung von Hervé Roten, Musikethnologe und Leiter des Institut Européen des Musiques Juives.

Im Mittelalter waren die Lieder der Trouvères bei den jüdischen Gemeinschaften im Norden der Loire (Flandern, Picardie, Artois, Champagne…) sehr beliebt. Ende des 13. Jahrhunderts kopierte hebräischen Manuskripte ermöglichten es, Texte von liturgischen Gedichten und Liedern wiederzufinden, in denen sich die Langue d‘Oïl und das Hebräische abwechseln. Zu dieser Zeit beherrschten die Juden die Notenschrift nicht. Aber der Kopist notierte manchmal am Rand des Pergaments den Titel der Melodie, zu der der Text gesungen wurde. Diese gefundenen Titel stammen aus dem Repertoire der Trouvères, diese Hofdichter, die gegen Ende des 12. Jahrhunderts auftauchten.

Anhand eines Korpus von Liedern, die von Colette Sirat, einer führenden Expertin für mittelalterliche hebräische Manuskripte, zusammengestellt wurden, wird ein ganzes kulturelles Universum – festlich, religiös und volkstümlich – durch eine Musik von erstaunlicher Vitalität vorgestellt. Die Lieder zu den Feiertagen (Rosch Haschana, Pessach…) folgen auf die kraftstrotzenden Lieder von Hochzeiten mit ihren instrumentalen Tänzen. Die religiösen Gedichte (Pijjutim) erwähnen auf bewegende Weise das tragische Schicksal einiger jüdischer Gemeinschaft in dieser unruhigen Zeit zwischen der Verbrennung des Talmuds (1242-1244) und der großen Vertreibung von 1306.

Diese vom Musikwissenschaftler Hervé Roten kommentierte Fernsehsendung stützt sich auf einem Konzert des Ensemble Alla francesca (Brigitte Lesne, Lior Leibovici, Vivabiancaluna Biffi, Michaël Grébil und Pierre Hamon), von Judith Schlanger am 20. Juli 2014 als Einführung des 10. Congès des études juives (Kongress für jüdische Studien) organisiert.

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