LAG BAOMER

Lag BaOmer (33. Tag des Omer) ist ein kleinerer Feiertag des jüdischen Kalenders, welcher am 18. Ijjar, zwischen Pessach und Schawuot gefeiert wird

Der genaue Ursprung dieses Feiertags ist nicht bekannt, es existieren verschiedene Erklärungsansätze:

– Das Ende der Epidemie, von welcher die Anhänger von Rabbi Aquiva getroffen worden waren

Der Volksglaube besagt, dass Tausende Anhänger von Rabbi Akiva – einem der bedeutendsten Lehrer der Zeit nach der Zerstörung des Zweiten Tempels – in einer Epidemie zwischen Pessach und Schawuot umkamen. Diese Epidemie endete nach 33 Tagen (Lag baOmer setzt sich aus den hebräischen Buchstaben Lamed und Gimel zusammen, deren Addition den Zahlenwert 33 ergibt).

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– Der kurzanhaltende militärische Sieg von Bar Kokhba über Rom
Einer anderen Hypothese nach, hat die Armee von Bar Kokhba, nach einer langen Zeit der Niederlagen, am 33. Tag des Omer einen Sieg, über die römische Armee errungen. Dieser Sieg, obwohl nur von kurzer Dauer, ermutigte das Volk so sehr, dass fortan jährlich am Tag von Lag baOmer diesem Sieg gedacht wurde.

– Der Todestag von Rabbi Schimon bar Jochai
Lag baOmer soll möglicherweise auch den Todestag von Rabbi Schimon bar Jochai feiern, dem großen Weisen, welchem das mystische Traktat des Zohar, oder zumindest dessen Kern, zugeschrieben wird.

– Die Feierlichkeiten von Lag baOmer
Lag baOmer stellt eine Pause in der Trauerzeit des Omer dar. Während dieser Trauerzeit vermeiden es fromme Juden vermeiden, sich die Haare schneiden zu lassen oder sich zu rasieren. Außerdem werden in dieser Zeit keine Hochzeiten gefeiert, Musik ist verboten, ebenso wie öffentliche Feste.

All diese Einschränkungen werden für Lag baOmer vorübergehend aufgehoben. Üblicherweise werden Lagerfeuer angezündet, Picknicks veranstaltet und Kinder spielen mit Pfeil und Bogen.

Besonders fruchtbaren Boden fand der Feiertag bei den Juden Nordafrikas, wo der Kult des Rabbi Schimon bar Jochai mit dem für die Kultur des Maghreb üblichen Heiligenkult kombiniert wurde. Es kamen dort zahlreiche Bräuche auf, wie etwa die Studienwache, das Aufstellen einer pinat Rashb“i („Ecke des Rabbi Schimon bar Jochai“) in den Häusern, die Prozession mit Kerzen und Düften, sowie Pilgerfahrten (wie die zur Ghriba in Djerba). Dieser Feiertag ist auch ein Höhepunkt für die Chassidim, welche sich zu Zehntausenden auf dem Berg Meron im oberen Galiläa versammeln, wo sich die Gräber von Schimon bar Jochai, seinem Sohn Eleasar und andere Weise wie Hillel und Schammai befinden. Die Meron-Wallfahrt wird, wie es bei den Chassidim üblich, von einer großen musikalischen Aktivität begleitet.

In Israel schließlich, ist Lag baOmer zu einem der wichtigsten Feiertage des zionistischen Kalenders geworden. Wichtige Institutionen wurden an diesem Tag gegründet, darunter die Palmah, die militärische Elitetruppe der Hagana und die Gadna, die Jugendbrigaden. Beide wählten als Emblem die beiden bekannten Symbole des Feiertags, das Feuer, bzw. Pfeil und Bogen. Überall werden Feuer entzündet, welche als Versammlungspunkt dienen und das militärische Leben und den Sieg symbolisieren. Es werden zudem neu komponierte Lieder gesungen, darunter das Lied Bar Kokhba, welches Bar Jochai ersetzt hat.

Hervé Roten

Quellen :

https://de.wikipedia.org/wiki/Lag_baOmer

– http://icalendrier.fr/religion/fetes-juives/lag-baomer

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