Eine Radiosendung des Institut Européen des Musiques Juives, präsentiert von Hervé Roten
MUSIQUES JUIVES D’HIER ET D’AUJOURD’HUI – DIENSTAG, 17. DEZEMBER 2013, JUDAÏQUES FM (94.8), 21:05 UHR.
Klezmer ist heute eine allgemein anerkannte Bezeichnung für die Instrumentalmusik, die in den Schtetl (Dörfern), Ghettos und allen Wohngebieten der aschkenasischen Juden vom Mittelalter bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gespielt wurde.
Diese Musik, die oft mit der jüdischen Hochzeit – insbesondere mit den Tänzen – verbunden ist, hat sich im Laufe der Jahrhunderte, der Moden und der Wohnländer weiterentwickelt.
Heute ist Klezmer zu einem eigenständigen Genre geworden, das sich an alle Publikumsschichten richtet. Als Bühnen- und Showmusik, die oft mit dem jiddischen Lied in Verbindung gebracht wird, versetzt uns der Klezmer in die – oft nachgestellte – Welt der Shtetl des Jiddishlands zurück.
Und in dieser Rekonstruktion stechen bestimmte Gruppen – oder Künstler – durch ihre Art, dieses Repertoire anzugehen, hervor.
Dies ist der Fall des Geigers Richard Schmoucler, Gründer des Sirba Octet, der mit diesem Ensemble ein Genre zwischen klassischer Musik, Klezmermusik und jiddischen Liedern neu erfindet. Indem er die Grenzen auflöst, installiert Richard Schmoucler sein Projekt in einem originellen und neuartigen musikalischen Universum, dem der “Classique World”.
Hervé Roten ist Officier des Arts et des Lettres, Doktor der Musikwissenschaft der Universität Paris IV Sorbonne und Preisträger des Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. Er ist seit der Gründung des Institut Européen des Musiques Juives im Jahr 2006 dessen Direktor.
Als ausgebildeter Ethnomusikologe interessierte er sich schon früh für die Sicherung und Digitalisierung von Archiven, die er mehrere Jahre lang an den Universitäten von Reims und Marne-La-Vallée unterrichtete.
Hervé Roten ist Autor zahlreicher Artikel, Bücher und CDs über jüdische Musik, Produzent von Radiosendungen und gilt heute als einer der besten Experten für jüdische Musik weltweit.