Les Juifs d’Iran à travers leurs musiciens

Alain Chaoulli

Editions l’Harmattan, 2012, 370 p.

Im Iran hatten die Juden ein besonderes Schicksal, eine lange Geschichte, die in diesem Land seit mehr als 2 700 Jahren andauert. Sie haben schwierige Zeiten durchlebt und unter Verfolgungen gelitten. Es wird lange dauern, bis die Schwierigkeiten, mit denen die Juden konfrontiert waren, verschwinden. Erst durch die Unterstützung von Verantwortlichen aus Europa und die Eröffnung der Schulen der Alliance israélite universelle im Jahr 1898 ließen die Verfolgungen langsam nach.

Trotz allem werden die Juden Momente der Angst und Sorge erlebt haben, und ihr Schicksal hätte sich mit dem Zweiten Weltkrieg und der Bedrohung durch den Nationalsozialismus ändern können. Zum Glück für sie kam die deutsche Armee nicht in den Iran. Die Gründung des Staates Israel hatte in der arabischen Welt eine heftige feindselige Reaktion ausgelöst. Doch im Gegensatz dazu hatten der iranische Staat und der junge hebräische Staat nach seiner Ausrufung 1948 ein militärisches und politisch-wirtschaftliches Bündnis besiegelt.

Und ab den 1960er Jahren führten die von Mohammad Rezâ Shâh aufgebauten Beziehungen zum Westen zu einer wirtschaftlichen Dynamik im Iran. Die Islamische Revolution von 1979 führte zu einem völligen Bruch mit der zuvor praktizierten Politik. Der islamische Iran bricht abrupt alle Kontakte mit dem “zionistischen Staat” ab und gesteht ihm keinerlei politische Legitimität zu. Das Wichtigste, was man sich dennoch merken sollte: Es scheint, dass sich die Juden im Iran in erster Linie als Iraner fühlen und ihre Verbundenheit mit der iranischen Kultur bekräftigen.

Sie sind Iraner und der Iran ist ihre Heimat. Aber sie wissen, dass sie in einem muslimischen Land leben, dass sie seit 1906 von der iranischen Verfassung offiziell wie andere Minderheiten anerkannt werden, dass sie ihre Religion frei ausüben können, aber nicht gegen die ihnen auferlegten Regeln verstoßen dürfen. Sie sind Iraner und gehorchen den Gesetzen des Landes. All dies führt zu der Feststellung, dass im Iran die größte jüdische Gemeinde des Nahen Ostens existiert.

Die iranischen Juden liebten und spielten die gleiche Musik wie andere Iraner und mit dem gleichen Vergnügen. Sie machten sich die Modi der persischen Musik in ihren religiösen Liedern zu eigen. Schriftliche Dokumente über die Geschichte der iranischen Juden sind nicht zahlreich. Man weiß wenig über ihre Gemeinschaft und ihre alltäglichen Lebensbedingungen. Diese Forschungsarbeit hat versucht, einige Hinweise auf diese unbekannte Welt zu geben.

Alain Chaoulli ist einer der führenden Experten für die jüdische Kultur in der iranischen Welt. Er besitzt ein Diplom der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales und einen Doktortitel der Université de la Sorbonne nouvelle. Er ist Autor mehrerer Veröffentlichungen zur Geschichte der Juden im Iran, darunter La Deuxième Guerre mondiale et la communauté juive en Iran face au nazisme, Les traditions musicales juives, Les tapis persans et les Juifs et Les musiciens juifs en Iran aux XIXe et XXe siècles (L’Harmattan).

Cover und 4. Umschlagseite des Buches von Alain Chaoulli.

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