Robert LOEB (dessen hebräischer Name Eliezer Ben Hachover Mosché ist) wurde am 7. April 1903 in Basel in der Schweiz geboren. Seine Eltern, Moise Loeb, in Duppigheim geboren, und Mathilde Lang, in Giromagny geboren und ursprünglich aus Stotzheim, waren Elsässer.
Er wuchs in einer Familie mit fünf Kindern auf – zwei älteren Schwestern und einem jüngeren Bruder und einer jüngeren Schwester – und besuchte die Schule in Basel, wo er am Konservatorium ein Gesangsstudium begann. Da er über eine schöne Tenorstimme verfügte, trat er 1919 im Alter von 16 Jahren in das von Dr. Carlebach geleitete Israelitische Seminar in Köln ein.
Am ersten Oktober 1925 trat er sein Amt als Kantor (Chasan) in der jüdischen Gemeinde von Lausanne in der Schweiz an.
Im Laufe des Jahres 1927 wurde er zum Ersten Kantor der jüdischen Gemeinde in Colmar, Frankreich, gewählt.
Bis Mitte der Jahre 1938 behielt er seine Stelle als Kantor in den jüdischen Gemeinden von Altkirch, Saint-Dié-des-Vosges und Erstein in Ostfrankreich bei.
Am 17. Oktober 1927 heiratete er in Colmar Madeleine Marie Bigard, von der er sich 1933 scheiden ließ, ohne Nachkommenschaft zu haben.
Am 20. März 1936 heiratete er in zweiter Ehe Franja, genannt Friedel Warszawski, die 1903 in Zgierz bei Łódź, Polen, geboren wurde und seit 1906 in Basel lebte. Im selben Jahr, am 25. Dezember 1936, wurde seine Tochter Myriam geboren, am 22. Juni 1939 sein Sohn René.
Da Robert Loeb, der eine ausländische Staatsangehörigkeit besaß, ab 1938 das Amt als Kantor in Elsass nicht mehr ausüben durfte, sollte er zurück nach der Schweiz kehren. In den 30er Jahren gab es in der Schweiz mehr als 20 jüdische Gemeinde. Da das Amt als Kantor in jeder dieser Gemeinde schon bekleidet war, konnte er keine Stelle finden. Aus diesem Grund trat er im Grenzwachtkorps der Schweizer Armee.
September 1939 erfolgte die Generalmobilmachung der Schweizer Armee. Das Grenzwachtkorps wurde automatisch aufgelöst, und die Soldaten dieser Einheit wurden wieder in ihre eigentlichen Armeeeinheiten eingegliedert. Von der Generalmobilmachung bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges hat Robert Loeb ungefähr 1200 Tage Militärdienst abgeleistet.
Nach dem Waffenstillstand wurde er zum Kantor in St. Louis, einer Stadt an der Grenze zu Basel im Département Haut-Rhin, ernannt.
Ab den 1930er Jahren, auch während der Kriegsjahre, trat Robert Loeb bei liturgischen Konzerten auf Radio Basel als Gesangssolist auf, wobei er von seiner älteren Schwester Sylvie Loeb, einer Klavierlehrerin, am Klavier begleitet wurde.
1946 wurde er endgültig als Erster Kantor in Luxemburg, der Hauptstadt des Großherzogtums, eingestellt. Im August 1946 zog er von Basel nach Luxemburg, wo er bis Anfang 1959 blieb und aus gesundheitlichen Gründen auf dieses Amt verzichten musste. Er blieb in Luxemburg und starb dort am 18. Juli 1965 im Alter von 62 Jahren. Er wurde auf dem israelitischen Friedhof in Luxemburg-Limpertsberg beigesetzt.
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