Lovy, Israël (1773-1832)

logo bio Israel Lovy

Von Hervé Roten*

Israël Lovy wurde am 31. August 1773 in Schottland, in der Nähe von Danzig geboren und entstammt einer Reihe von polnischen und pommerschen Kantoren. Als ältestes von sechs Kindern, erhielt er eine sowohl religiöse als auch musikalische Ausbildung. Neben dem Gesang, den er an der Jeschiwa von Głogów praktizierte, wo sein Vater als Hazzan diente, erlernte der Junge, ohne Wissen seines Vaters, das Geigenspiel.

Er verfügte über eine ungewöhnliche Bassstimme und darüber hinaus, eine große musikalische Brillianz und reiste begleitet von zwei Hilfssängern auf seinen Auftritten durch Europa. Das Hören von Haydns La création in Wien, brachte ihn dazu, die Musik von Haydn und Mozart zu studieren und mit der Komposition von eigener Musik zu beginnen.

Von 1799 bis 1806, wurde er in der wohlhabenden Gemeinschaft von Fürth (Bayern), als Hazzan engagiert. Dort lernte er Klavier, Violoncello, Italienisch und Französisch und er begann, Stücke der Kunstmusik (Haydn, Mozart…) auf Konzerten zu singen.

Zwischen 1806 und 1817 sang Lovy in den Synagogen von Mainz, Strasbourg und London. 1818 wurde er in London zum Kantoren ernannt. Dabei machte er einen Zwischenstopp in Paris, wo er sowohl in Synagogen als auch auf privaten und öffentlichen Konzerten sang. Sein Erfolg war so groß, dass er 1818 von Pariser Konsistorium engagiert wurde und schließlich 1822, leitender Ministre officiant des neuen Tempels der Rue Notre Dame de Nazareth wurde. 10 Jahre lang organisierte er den musikalischen Gottesdienst dieses ersten Konsistorialtempels, indem er zahlreiche musikalische, der klassischen Musik entlehnten Elemente einführte (vom Orgelspiel begleiteter Chorgesang, Regelung des Zeremoniells, Komposition neuer Lieder in Dur oder Moll, usw.).

Er starb am 7. Januar 1832, im Alter von 59 Jahren, an einer Brusterkrankung und wurde auf dem Pariser Friedhof von Nord-Montmartre bestattet.

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*Auszug aus dem Artikel von Hervé Roten, „Le patrimoine musical de la Grande Synagogue de la Victoire“, La synagogue de la Victoire, 150 ans du judaïsme français, éditions Porte-plume, 2017

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