Klára Móricz
University of California Press, 2008, 468 S.
Eine Überprüfung des Konzepts der jüdischen Identität in der Musik.
Dieses Buch stellt einen entscheidenden, aber offenen Beitrag zur Kontroverse über die Geschichte der musikalischen Moderne dar.
Der Autor durchleuchtet radikal und gründlich die Konzepte der jüdischen Identität und bringt unser Verständnis von “jüdischer Musik” als Auswuchs utopischer Ideologien, des Nationalismus und des Rassismus in Ordnung. Dieses Buch soll ein grundlegendes Dokument der Geschichte der europäischen musikalischen Moderne sein.
Klára Móricz untersucht sorgfältig die Konzepte jüdischer Identität und ordnet die Vorstellungen über “jüdische Musik” im 20. Jahrhundert anhand von drei Fallstudien neu: erstens russisch-jüdische Komponisten aus den ersten beiden Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, zweitens der schweizerisch-amerikanische Komponist Ernest Bloch und drittens Arnold Schönberg. Indem er diese Komponisten im Kontext des aufkommenden jüdischen Nationalismus, der verbreiteten Rassentheorien und der utopischen Tendenzen in der modernistischen Kunst und Politik des 20. Jahrhunderts untersucht, beschreibt Móricz einen Weg von paradigmatischen nationalistischen Techniken über Hypothesen über die unbeabsichtigte Präsenz von Rassenessenzen bis hin zu einem abstrakten Begriff des Judentums.