In der Nachkriegszeit hat die Shoah viele Komponisten dazu inspiriert, der getöteten jüdischen Kultur Tribut zu zolle
Die Vernichtung der Juden, welche von den Nazis geplant worden war, hat die Lieder des Aufbegehrens und der Hoffnung nicht zum Schweigen gebracht. Die Musik hat trotz der unmenschlichen Bedingungen, in den Ghettos und Lagern überlebt.
Mit Hitlers Machtergreifung 1933, richteten die Nazis eine Reichsmusikkammer ein, welche von dem Komponisten Richard Strauss geleitet wurde und welche für die Überwachung und Kontrolle, des musikalischen Ausdrucks in Deutschland verantwortlich war. Schnell verbot diese Kammer die Aufführung von Werken jüdisch stämmiger Komponisten, mit der Begründung, dass es sich dabei um „entartet“ Musik handeln würde. So wurde eine Politik der Unterdrückung verfolgt, infolge welcher viele jüdische Musiker zunächst in Arbeitslagern und dann während des Kriegs in Konzentrations- und Vernichtungslagern interniert wurden…
In den Lagern spielten Musik und Gesang eine wichtige Rolle. Sie dienten als Symbol der Hoffnung, als Propagandamittel und als Aufruf zum Widerstand. Musik diente dem Überleben.
Das Lied vom Morr, auch „Börgermoor-Lied“ oder „Die Moorsoldaten“ genannt verdeutlicht diesen Kampf gegen die Nazis. Es handelte sich dabei um ein Gefangenenlied, welches sich in ganz Europa verbreitete.
Die Musik nahm auch einen besonderen Platz im Ghetto Theresienstadt ein, welches fünfzig Kilometer nordwestlich von Prag gelegen war. Zu Propagandazwecken versammelten die Nazis in diesem Lager zahlreiche jüdische Intellektuelle und Künstler, welche ihr künstlerisches Schaffen, dort so gut es eben ging, fortsetzten. Die meisten internierten Komponisten (Viktor Ullmann, Hans Krása, Pavel Haas…) verhungerten oder starben in den Gaskammern. Sie hinterließen ein Werk, welches sich durch eine erschreckende Modernität auszeichnet und welches die musikwissenschaftliche Forschung der letzten zwanzig Jahren, wieder zugänglich gemacht hat.
In der Nachkriegszeit hat die Shoah viele musikalische Werke inspiriert, wie das faszinierende Werk von Schoenberg, namens Un survivant de Varsovie.
- Hören Sie sich die Radiosendung an: Survivre et mourir en musique dans les camps nazis
- Hören Sie sich die Radiosendung an: Musiques et musiciens interdits sous le IIIe Reich
- Hören Sie sich die Playlist an: Musik und Shoah 2