Schätze des judäo-arabischen Chansons
MLP, 2014
Noch heute erklingt in Tunis, Paris oder Tel Aviv, die warme, wohlklingende und wie der Duft von Jasmin zu Kopf steigende Stimme, des als Raoul bekannten Saul Journo, wenn Gruppen oder Orchester seine Lieder, auf Hochzeits- oder Beschneidungsfeiern, Bar-Mitzwas oder jüdischen Wallfahrten spielen.
Raoul wurde am 18. Januar 1911 in Tunis geboren und gehörte einer Familie mit andalusischen Wurzeln an. Die ersten musikalischen Impulse erhielt er von seiner Mutter, einer schönen Sängerin von Aroubi, kurzen Gedichten, die als Vorspiel zu einem Lied gesungen werden. Als Autodidakt brachte er sich selbst das Oud-Spiel bei, unter großem Einfluss des großartigen Sheikh El Afrite, einem der bekanntesten Persönlichkeiten des tunesischen Chansons.
1934 nahm er seine erste CD auf, die sofort ein großer Erfolg wurde. Es folgten weitere, nachdem er sich 1965 in Frankreich niedergelassen hatte. Sein Ruhm nahm schnell zu und beeinflusste mehrere Generationen. Besonders schätze das Publikum an ihm, neben seinem großen Stimmvolumen und seinem poetischen Esprit, dass er seinem Herkunftsgebiet treu blieb. Er verzichtete auf ägyptische oder libanesische Einflüsse, obwohl sie vom arabischen Publikum der Zeit, sehr geschätzt wurden.
Trackliste:
1. Orkos Ya Rakassa
2. Ya Samra
3. Tal Elouahch
4. Targuiya
5. Forguet Lahbab
6. Ana Ettargui
7. Aala Khadek Bousset Khal
8. Maktoub
9. B’nat Essahra
10. Khallouni Eih
11. Ya Mahfel Rituche Khdija
12. Salma
13. Alache Kalbi
14. Ya Nass Elfarah