Reformator des französischen israelitischen Gottesdienstes der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts
Eine Auswahl liturgischer Kompositionen von Samuel Naumbourg, einem der wichtigsten Reformatoren des französischen Konsistorialgottesdienstes der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
Samuel Naumbourg wurde am 15. März 1817, in Bayern geboren und begann bereits in frühen Jahren die Konsistorialkunst. Er studierte Gesang und Komposition in München und wurde ebenso Mitglied des Chors der dort ansässigen Gemeinschaft. Als einer der Wegbereiter der Musikethnologie begann er, einen bedeutenden Teil der aschkenasischen mündlichen Tradition Süddeutschlands, zu sammeln und aufzuzeichnen.
Von 1838 bis 1845 leitete er den synagogalen Chor der Gemeinschaften von Strasbourg und von Besançon.
1845 bewarb er sich, um die Stelle des Ministre-officiant am Konsistorialtempel von Paris und wurde auf Anraten von Fromental Halévy engagiert. Samuel Naumbourg wollte dem Gottesdienst den Prunk zurückgeben, den er seiner Meinung nach verdiente. Um dies zu bewerkstelligen, führte er die Reform fort, welche einige Jahre zuvor von Israël Lovy (1773-1852) begonnen wurde. So stellte er einen neuen Chor zusammen, den er mehrere Jahrzehnte lang erfolgreich leitete und für den er auch neue Stücke komponierte.
Er starb am 1. Mai 1880 und hinterließ der Nachwelt vier bedeutende Sammlungen synagogaler Musik, welche er zwischen 1847 und 1874 hauptsächlich für Solisten und Chor, manchmal auch mit Harfen-, Klavier- oder Orgelbegleitung, komponiert hatte.
In dieser Hinsicht kann Naumbourg als einer der Wegbereiter der Reform des französischen Konsistorialgottesdiensts bezeichnet werden.
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