Sulzer, Salomon (1804-1890)

Salomon Sulzer erblickte am 30. März 1804 in Hohenems (Österreich) das Licht der Welt. Seine Familie, welche vor 1813 den Namen Loewy (Levi) trug, stammte ursprünglich aus Sulz (Österreich), wovon sich wahrscheinlich der Name „Sulzer“ ableitet. 1748 ließ sich die Familie in Hohenems nieder, welches 10 Kilometer nördlich von Sulz gelegen ist, dort sollte der junge Salomon Sulzer geboren werden.

Salomon Sulzer begann bereits in seiner frühesten Kindheit mit dem liturgischen Gesang, gemeinsam mit den Hazzanim aus Endingen (Schweiz), aus Karlsruhe (Deutschland) und später auch mit Salomon Eichberg, einem Kantoren in Hohenems und Düsseldorf. Im Jahr 1820 wurde Sulzer im Alter von 16 Jahren, Kantor und Chorleiter in seiner Geburtsstadt Hohenems. Diese Verpflichtung erfüllte er fünf Jahre lang, über die hinweg, er die Liturgie modernisierte und Chormusik zu einem Bestandteil des Gottesdienst machte.

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1826 wurde er auf Anfrage des modernistischen Rabbiners Isaak Nah Mannheimer von Wien (Österreich) zum Hauptkantoren der neuen Synagoge in der Seitenstettengasse von Wien ernannt, wo er 54 Jahre lang bleiben sollte. In dieser organisierte er die musikalischen Bestandteile der jüdischen Liturgie neu. Er bewahrte die traditionellen Melodien und Gesänge, harmonisierte sie aber nach den musikalischen Vorstellungen seiner Zeit. Diese Reform des liturgischen Gesangs sollte den improvisiert anmutenden Hazzanim-Gesang, durch einen „geordneten Gottesdienst“ ersetzen, was später, Mitte des 19. Jahrhunderts, größtenteils von den reformierten Synagogen übernommen wurde.

Außerhalb des Wiener Judaismus wurde Sulzer schnell zu einer prominenten Persönlichkeit der Musikwelt und sein wundervoller Bariton, weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Die Komponisten Franz Schubert, Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer, Robert Schumann und Niccolo Paganini gehörten zu seinen zahlreichen Bewunderern und Freunden, welche oft den Tempel der Stadt Wien besuchten, um Sulzer singen zu hören.

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Sulzer veröffentlichte eine große Zahl an Partituren, darunter eigene Kompositionen, wie auch Kompositionen anderer Komponisten. Er schrieb auch Stücke der weltlichen Musik (darunter einige auf Gedichte von Goethe) und wurde als Sänger besonders durch seine Interpretation von Schuberts Lieder bekannt. Letzteren bat er außerdem, die Musik für einen hebräischen Psalm zu schreiben, was Schubert für den Psalm 92 dann auch tat: Mizmor shir leyom Hashabbat, Tov lehodos…, welcher in der Wiener Synagoge von Sulzer selbst, im Verlauf des Sommers 1828, gesungen wurde.

Zwischen 1840 und 1865 (oder 1866) veröffentlichte Sulzer sein Hauptwerk: Shir Zion (das Lied von Zion), eine zweibändige Sammlung von Musik für den Sabbat und jüdische Feiertage, einschließlich Rosch Ha-Schana und Jom Kippur, für Sänger, Chor und Gemeinschaftsantworten, mit optionaler Orgelbegleitung. Bei dieser Sammlung handelt es sich um einen Kompromiss, zwischen traditionellem Synagogengesang (für den Kantoren) und protestantisch anmutenden Chorelementen.

schir_zion_ausschnitt_redim_verticale_300.jpgDiese Arbeit der Zusammenstellung und Modernisierung des liturgischen Gesangs brachte Sulzen den Beinamen „Vater der modernen Synagogenmusik“ ein. Zudem überdauerten seine musikalischen Schriften und sein Einfluss, seinem Tod am 17. Januar 1890 in Wien, bei Weitem.

Schließlich ist noch zu erwähnen, dass Sulzer auch einen kleinen Liederband, mit dem Titel Duda’im, sowie eine Reihe von weltlichen wie auch geistlichen Kompositionen veröffentlichte. In all seinen liturgischen Kompositionen wird der hebräische Text und seine Prosodie mit einer besonderen Aufmerksamkeit bedacht. Die Sammlung Zwanzig Gesänge für den Israelitischen Gottesdienst (Wien, 1892) wurde posthum gedruckt.

Sources :
Encyclopaedia Britannica
Wikipedia Salomon Sulzer
Jüdisches Museum Hohenemes

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