Die Synagoge von Kopernikus ist die einzige Synagoge in Frankreich, in der alle Gottesdienste von einer Orgel, einem gemischten Berufschor und einem “Kantor mit einer außergewöhnlichen Stimme” begleitet werden.
Die musikalische Tradition der Synagoge von Kopernikus geht auf die so genannte “Konsistorialmusik” zurück, ein liturgischer Korpus, der im 19. Jahrhundert vom damaligen Konsistorium dank französischer Komponisten wie Samuel Naumbourg oder Samuel David vorangetrieben wurde. Diese Komponisten mussten die bis dahin mündlich überlieferten Melodien in Partitur schreiben oder Originalkompositionen verfassen. Nachfolger wie Jules Franck oder Leon Algazi sowie ausländische Komponisten, von denen Louis Lewandowski der berühmteste war, vervollständigten die kopernikanische Liturgie. Diese liturgische Tradition wurde durch Werke von Salomone Rossi, die für die damalige Zeit (Venedig, um 1600) sehr innovativ waren, sowie durch zahlreiche sephardische Melodien bereichert.