Gespräch mit Stimmen einer untergegangenen Welt
Dieses originelle und anspruchsvolle Projekt führt uns zu einem sehr bewegenden, fast beunruhigenden Experiment. Die Musiker Inge Mandos (Gesang), Klemens Kaatz (Klavier, Akkordeon, indisches Harmonium) und Hans-Christian Jaenicke (Violine) greifen auf Klänge zurück, die zwischen 1928 und 1941 von Sofia Magid (1892-1954) und Moishe Beregovsky (1892-1961) auf Wachsrollen aufgenommen wurden und jahrzehntelang in Archiven vergraben waren, und treten so in einen zeitlosen Dialog mit Stimmen aus der Vergangenheit.
Die Stimmen von Nadyeshda, Khaim, Yeshaya, Fanya, Manya, Keyle, Fayvel, Basya, Rachmiel, Lifshe und Beyle nehmen dank der subtilen Arrangements an der Gruppe teil, die mit Sensibilität und Kreativität eine musikalische Einheit mit diesen Aufnahmen erreicht, die sie wie Schätze restaurieren mussten. Man spürt in dieser CD sowohl eine immense Zärtlichkeit für dieses so zerbrechliche, manchmal vom Atem verschleierte Material als auch eine echte expressive Freiheit. Auch der Sänger Efim Chorny tritt bei einem Stück in Erscheinung.
Das Booklet mit Beiträgen des Folkloristen Itzik Gottesman und der Ethnomusikologin Diana Matut liefert die Liedtexte in transliteriertem Jiddisch sowie Übersetzungen ins Deutsche und Englische.
Video zur Vorstellung des Projekts: