DOKUMENTARFILM VON ADELA PEEVA – 2003
Das Lied von Usküdara, Fel Shara oder Terk in America ist in jüdischen Gemeinschaften auf der ganzen Welt, von der Türkei bis zu den Vereinigten Staaten, über Marokko und Serbien, verbreitet. Manchmal wird das Lied auch in der Synagoge gesungen. Doch woher stammt das Lied?
Genau um diese Frage dreht sich der Dokumentarfilm von Adela Peeva aus dem Jahr 2003, welcher sich insbesondere auf die Region des Balkans konzentriert.
Die bulgarische Regisseurin Adela Peeva erzählt von ihrer Fahrt durch den Balkan, um die Herkunft dieses bekannte Lied zu ergründen, welches zahlreiche Name besitzt: Usküdara, Katibim, Ruse kose curo imaš, Terk in America, Anadolka, Mu në bashtën tënde, Ya Banat Iskandaria….
Adela Peeva macht sich auf, Menschen aus Serbien, Bosnien, Mazedonien, der Türkei und ihrem eigenen Land, Bulgarien, zu treffen. Allen, denen sie begegnet, mit Ausnahme einiger weniger, beanspruchen das Lied als traditioneller Bestandteil ihres Landes. Die Diskussionen sind hitzig und nehmen manchmal sogar politische Dimensionen an, was daran liegen mag, dass der Film in der Zeit nach dem Jugoslawien-Krieg entstanden ist.
Liebeslied, Kriegslied, die Liedtext verändert sich mit jeder Version, bei einer gleichbleibenden Melodie.
Ein Lied, das eint? Oder doch wohl eher ein Lied, das spaltet?
Dieser Film ist schön, lustig, interessant und manchmal auch beunruhigend zugleich, mit musikethnologischem Schwerpunkt und ist ein mehrfach ausgezeichnetes Wunderwerk.
Hören Sie die Playlist Usküdara – Geschichte einer türkischen und weitgereisten Melodie