Maria Lettberg - Arian Matiakh - Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Zara Alexandrovna Levina wurde 1906 in Alexandrosk (Ukraine) geboren und erlebte sowohl die beiden Weltkriege, die Russische Revolution als auch den Zusammenbruch und den totalitären Wiederaufbau ihres Heimatlandes.
Sie lebte ihr ganzes Leben, unter dem ständigen ideologischen Druck der bedrohlichen Staatszensur, welche insbesondere von der berüchtigten RAPM (Russischer Verband proletarischer Musiker) ausgeübt wurde – ein Druck, der Auswirkungen auf ihre Kreativität wie auch auf ihre Gesundheit haben sollte. Dennoch gelang es Zara Levina auf bemerkenswerte Weise, sich ihr musikalisches Genie trotz dieser Widrigkeiten zu bewahren.
Die Komposition dieser beiden Klavierkonzerte, liegen 30 Jahre auseinander:
- Das erste Konzert wurde 1942 geschrieben und 1945 uraufgeführt, es knüpft mit seiner Virtuosität und Orchestrierung, an die große Tradition des romantischen Klavierkonzerts an und erinnert zweifellos an Rachmaninow und Rimski-Korsakow.
- Das zweite Konzert erscheint eher in sich gekehrt und geheimnisvoll, es wurde 1975 komponiert, ein Jahr vor dem Tod von Zara Levina. Es handelt sich dabei um ihre letzte Komposition und ihrer Meinung nach auch um ihre beste. Zara Levina sagte selbst oft, dass das Konzert, von ihrem Kampf mit dem Tod und ihrer chronischen Herzerkrankung handele.
Diese beiden Werke sind einerseits sehr unterschiedlich, aber andererseits auch sehr verbunden. Auch wenn sie in der Tradition verwurzelt sind, sind sie doch keineswegs eklektisch. Die Musik klingt nie ausgeklügelt oder gewollt, sondern entfalten sich stattdessen vollkommen frei, ist dabei zugleich aber auch auf logische Weise verbunden. Oft ist sie auch überraschend – sei es in der Harmonie oder in den Themen, Klangfarben, Metro-Rhythmen – dennoch sind die Kompositionen aber frei von jeglicher Gewalt.
Nichtsdestotrotz wird ein jeder, der sich die beiden Konzerte anhört, feststellen können, dass sie sowohl in harmonischer als auch in melodischer Hinsicht miteinander verbunden sind…
Maria Lettberg, Klavier
Seit ihrem Debüt im Jahr 2000 mit Peter Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 mit dem schwedischen Radiosinfonieorchester – sowie dem traditionellen Repertoire, hat sich Maria Lettberg dem Entdecken vergessener Schätze der Vergangenheit verschrieben. Die aus Riga stammende und in Berlin lebende Sängerin, wird von der internationalen Öffentlichkeit und Kritik vor allem für ihre Darbietungen russischer und skandinavischer Musik geschätzt. Mit den beiden Klavierkonzerten von Zara Levina, setzt Maria Lettberg ihre Entdeckung von sowohl in kompositorischer als auch in klaviertechnischer Hinsicht anspruchsvollen Werken fort.
Ariane Matiakh, Dirigentin
Ariane Matiakh studierte Orchesterdirektion bei Leopold Hager und Yuji Yuasa in Wien und nahm an Meisterkursen von Seiji Ozawa teil, bevor sie 2009 schließlich den Preis der „Victoires de la Musique Classique“ erhielt, sowie Preisträgerin der ersten Ausgabe des ADAMI-Wettbewerbs wurde. Darüber hinaus war sie 2008, Finalistin des Donatella-Flick-Wettbewerbs in London.
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB)
Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB) wurde in den Anfangsjahren des Radios, im Jahr 1923 gegründet. Die musikalischen Leiter des Orchester, zu denen unter anderem Sergiu Celibidache, Eugen Jochum und Rafael Frühbeck de Burgos gehören, haben alle zum außergewöhnlichen Klang des Ensembles beigetragen. Seit seiner Gründung haben bedeutende Komponisten wie Sergej Prokofjew, Richard Strauss, Igor Strawinsky und Jörg Widmann, ebenso aber auch vielversprechende junge Dirigenten wie Andris Nelsons, Vasily Petrenko, Jakub Hruša, Lahav Shani und Omer Meir Wellber, das Orchester dirigiert.
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